Deutlicher Sieg gegen ESV Gera II

Am 3. Spieltag der Bezirksklasse Ost haben die fuß brothers einen souveränen Heimsieg gelandet. Gegen die zweite Mannschaft des ESV Gera konnten sechseinhalb Brettpunkte erbeutet werden.

Dabei sah es lange Zeit nicht so klar aus, wie das Ergebnis vermuten lässt. Einzig Gérard und Rich standen zeitig auf Gewinn, da sie ihre Gegner in taktische Verwicklungen lockten, in denen sie ihnen immer um eine Länge voraus waren. Holger verwaltete am Spitzenbrett umsichtig eine defensive Position, während Jonas und Horrz eher unspektakuläre Partien spielten und nie in Gefahr gerieten. An allen drei Brettern wurden die Punkte geteilt.

Basti inszenierte einen schönen Bauerndurchbruch gegen den lang rochierten König, der ihm bei reduziertem Material den Einstieg ins gegnerische Lager ermöglichte, wonach der volle Punkt nur eine Frage der Zeit war. Auch Honza sammelte geduldig kleine Vorteile, bis es ihm gelang, Profit aus den Bauernschwächen des Kontrahenten zu schlagen und in einem Springerendspiel mit zwei Mehrbauern zu landen.

Für den Höhepunkt des Tages sorgte Köhlmann. Im ersten Wolgagambit seines Lebens musste er sich gleich mit der anspruchsvollen Variante 5.b6 auseinandersetzen. Dies misslang gründlich, denn seine Springer verliefen sich und wurden in einer schlau inszenierten Bauerngabel abgefangen. Doch Mister 100% nahm sich eine halbstündige Auszeit und mobilisierte alle verfügbaren taktischen Ressourcen. Nach wildem Partieverlauf landete Köhlmann in einem komplizierten Endspiel, in dem sich drei verbundene Freibauern als dem feindlichen Läufer überlegen erwiesen.

Das Analysebrett im vietnamesischen Restaurant wurde erst zugeklappt, als es draußen schon dunkel war. Gesättigt, zufrieden und erschöpft trotteten die Kämpfer nach Hause.

27. November 2016

Kein Sieger in Kahla

In der 2. Runde der Bezirksklasse Ost sind die fuß brothers ohne ihren erkrankten Mannschaftskapitän Holger beim SV Kahla zu einem 4:4-Unentschieden gekommen.

Der Kampf begann gut für uns, denn Rich nutzte die leichtsinnige Spielweise seines Gegners zu einem elegant vorgetragenen Opferangriff mit Mattfolge. Horrz und Honza gaben ihre Partien relativ frühzeitig remis. Beide standen geringfügig besser, konnten sich jedoch mit den jeweiligen Stellungsbildern nicht so recht anfreunden. Basti hatte am Spitzenbrett in einer scharfen Sizi-Variante mit präzisen Zügen zeitig die bessere Stellung erlangt, spielte aber etwas zu ungeduldig, sodass sein Gegner Klaus Schreyer mit umsichtiger Verteidigung noch den Remishafen anlaufen konnte. Jonas hatte gegen Routinier Bernd Lösche einen schweren Stand und wehrte sich lange in einem verlorenen Schwerfigurenendspiel, doch leider vergeblich.

So waren beide Teams nach vier Spielstunden gleichauf. Allerdings sah es gut für uns aus, denn an allen drei Brettern standen wir besser. Daniel wickelte in Zeitnot gekonnt in ein vorteilhaftes Läuferendspiel ab. Als wir schon frohlockten, übersah er beim Übergang ins Bauernendspiel einen Trick und verdarb die klare Gewinnstellung mit einem einzigen Zug zum Verlust. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass Schach die brutalste aller Sportarten ist, dann war es dieser Moment. – Gérard und Köhlmann, die beide schon mit der Punkteteilung geliebäugelt hatten, mussten die Offerten nun ablehnen und kämpften bis in die sechste Spielstunde. Köhlmann führte ein technisches Endspiel mit Mehrqualität geduldig zum Sieg, während Gérard ein Turmendspiel mit Mehrbauer zu beackern hatte. Sein Gegner Dr. Dietrich Scheglmann fand immer wieder die notwendigen Manöver, um die Partie in der Remisbreite zu halten. Am Ende waren kaum noch Figuren auf dem Brett und man reichte sich nach fünfeinhalb Stunden die Hand zum Friedensschluss. Hut ab vor unserem Oldie für diese Konditionsleistung, auch wenn der ganz große Lohn ausblieb.

Herzlicher Dank ergeht an den Kahlaer Spieler Klaus Schreyer, der nach dem Wettkampf zwei unserer Aktiven im Auto mit nach Jena nahm! Die anderen verbrachten noch einen langen Analysenachmittag beim Vietnamesen und begutachteten kritisch-fröhlich die Partien des Tages.

6. November 2016

Der 100%-Tag

Gülden kommt der Herbst, glänzend war auch unser Sportsonntag.

Während die Schachmannschaft (Holger, Basti, Honza, Köhlmann, Jonas, Rich, Horrz, Feo) einen 8:0-Heimsieg gegen Weidas Zweite auf die Bretter legte, dominierte unser Fußballteam (Pali, David, Dodo, Ali, Umed, Daniel, Isi sowie Sosa als Gastspieler) den Ostthüringer Vorausscheid des TFV für Freizeitmannschaften in Klosterlausnitz. Alle fünf Spiele – gegen spielstarke Truppen aus Jena, Hermsdorf und Klosterlausnitz – wurden gewonnen, und das bei einer Gesamttorbilanz von 12:1. Damit ist es den fuß brothers erstmals gelungen, den Einzug in die Finalrunde des TFV-Wettbewerbs zu erreichen, die am übernächsten Wochenende in Heilbad Heiligenstadt ausgetragen wird!

Über den Wettkampf der Schachspieler wollen wir nicht so viele Details ausbreiten. Alle Partien waren umkämpft und mancher Sieg harte Arbeit. Meist hatten wir den etwas besseren Durchblick, wenn es um konkrete taktische Lösungen ging. Doch die Weidaer, in deren Team immerhin fünf Kinder und Jugendliche standen, lieferten eine respektable Vorstellung ab. Wir haben allen Grund, auf dem Boden zu bleiben und auf den jeweils nächsten Kampf zu blicken.

25. September 2016

Abenteuer HoyWoy

Zwei Wochen vor dem Ligastart nutzten die chess brothers die Gelegenheit, sich beim 23. Sparkassenturnier in Hoyerswerda warmzuspielen. Verteilt über zwei Tage, wurden 15 Runden Schnellschach auf hohem Niveau absolviert. 34 Mannschaften kreuzten in einem überragend organisierten Wettkampf die Klingen. Sieger wurde das favorisierte, aus vier Großmeistern bestehende ungarische Team von Csuti SK vor dem Erfurter SK und dem USV Halle.

Team 1 (Tschig, Tim, Step, Feo) kam auf Rang 13 ein, zwei Plätze über der anfänglichen Setzposition. Durch eine unglückliche Auslosung in der Schlussrunde wurde der angestrebte 3. Platz in der B-Gruppe leider hauchdünn verfehlt. Bei besserer Buchholz-Wertung fehlte am Ende ein Brettpunkt zum lukrativen Geldpreis. Tschig kam ungeschlagen durchs Turnier und erreichte hinter den Großmeistern Erdos und Enders Platz 3 in der Einzelwertung am Spitzenbrett. Ebenso bemerkenswert Tims Leistung an Brett 2, der gleich zehnmal gewann und unmittelbar hinter zwei GMs und einem IM auf Rang 4 landete.

Team 2 war als absoluter Underdog gestartet. Rang 25 in der Endabrechnung liegt deutlich höher, als der TWZ-Schnitt zuvor erwarten ließ. Honza, Basti und Gérard nahmen jeweils die 50%-Hürde. Auch Jonas kam zu fünf stolzen Siegen und erkämpfte sich einen Einzelpreis in der Kategorie U 1700.

Bastis Performance wurde ebenfalls mit einem Preis belohnt, und zwar für Platz 2 in der Wertungskategorie U 2100 am 2. Brett. Damit hat Sebastian zum dritten Mal in kurzer Folge bewiesen, dass er eine echte Verstärkung für uns darstellt, wovon unsere junge Mannschaft sicher auch im Ligabetrieb profitieren wird. Wir nutzen die Gelegenheit, ihn an dieser Stelle als neues Vereinsmitglied zu begrüßen. Herzlich willkommen!

Bleibt noch zu erwähnen, dass auch das Restprogramm – lange An- und Abreise, abendlicher Restaurantbesuch, zahlreiche Gespräche und so weiter – in meist guter Stimmung über die Bühne ging, sodass die Lust gewachsen ist, der Stadt zwischen Lausitzer Tagebauseen, DDR-Plattenbauten und sorbischen Traditionen auch nächstes Jahr einen Wochenendbesuch abzustatten.

11. September 2016

Ehrenvoll unterlegen

Der waghalsige Versuch der fuß brothers, in die Landespokal-Endrunde im Schach einzuziehen, ist knapp gescheitert. Gegen ein Thüringer Spitzenteam, SV Medizin Erfurt, gelang uns am gestrigen Sonntag ein starkes 2:2, doch die Berliner Wertung sprach leider gegen uns.

Die Gäste trafen mit etwa 20 Minuten Verspätung in unserem Spiellokal ein. Da wir sportlich-sauber auf das Anschalten der Uhren verzichtet hatten, sahen sie auch keinen Grund, sich in irgendeiner Weise zu erklären. Die Fairnesswertung geht somit an uns.

An den Brettern wurde erbarmungslos gekämpft. Gérard hatte am Spitzenbrett mit Schwarz in einer ungeliebten Eröffnungsvariante schweren Stand gegen Huy Dat Nguyen und geriet nach aggressiven Damenzügen seines Gegners zu schnell in die Defensive. Die relativ frühe Niederlage gab den beiden Kontrahenten Gelegenheit, lange im Schatten eines Schulhofbaumes die Feinheiten zu analysieren. Derweil musste sich Holger gegen den nominell übermächtigen Gunnar Kirschbaum mit den Folgen eines Wolgagambits befassen. Dies tat er gründlich und umsichtig, sodass die beiden in einem ausgeglichenen Springer-Turm-Endspiel landeten und die Punkteteilung besiegelten. Feo versuchte als Nachziehender gegen Ha Thanh Nguyen einiges, doch seine junge Gegnerin spielte grundsolide und bot in besserer Stellung Remis an, was Feo akzeptieren musste. Damit war der Kampf aufgrund der Berliner Wertung sportlich entschieden. Honza erhielt an Brett 3 von Dennis Fischer ebenfalls eine Remisofferte, war jedoch nach überlegen geführter Partie trotz Zeitnot nicht in friedfertiger Stimmung. Er operierte in besserer Stellung geduldig, bis sich die Schlinge zuzog. Angesichts eines unabwendbaren Matts in fünf Zügen ging der volle Punkt an uns.

Fazit: Wir haben uns mehr als achtbar geschlagen und können mit Selbstvertrauen und Vorfreude in die kommende Ligasaison gehen. Es kribbelt schon.

27. Juni 2016

Pokalüberraschung

Die lange Auswärtsfahrt der vier fuß brothers Holger, Gérard, Horrz und Jonas am Pokalwochenende hat sich gelohnt. Das Team von Lok Meiningen konnte durch Siege von Gérard und Holger sowie ein Remis von Jonas knapp geschlagen werden.

Damit steht unser Verein überraschend im Viertelfinale des Thüringenpokals und trifft dort auf den diesjährigen Zweiten der Thüringenliga, Medizin Erfurt. Für uns eine neuerliche schöne Gelegenheit, uns mit einem richtig starken Kontrahenten zu messen!

12. Juni 2016

Platz 4 in Weißenfels

Beim 21. Weißenfelser Mannschaftsschnellschachturnier haben die fuß brothers eine überzeugende Vorstellung abgeliefert. Nur den absoluten Favoritenteams Löberitz, SV Schott Jena und SG Leipzig musste der Vorrang gelassen werden.

Die junge Mannschaft (Tim 6, Basti 3˝, Feo 5˝, Jonas 4) erspielte in neun Runden starke 11:7 Mannschaftspunkte, ließ damit dreizehn andere Teams hinter sich und kam als gutgelaunter Vierter nach Jena zurück.

5. Juni 2016

Großer Sport

Auch am 17. April tanzten die fuß brothers wieder auf zwei Hochzeiten gleichzeitig, und das mit beachtlichem Erfolg.

Die Schachspieler (Honza, Feo, Rich, Holger, Gérard, Köhlmann, Horrz, Jonas) setzten mit ihrem 7˝:˝-Sieg bei der dritten Mannschaft des VfL Gera einen würdigen Schlusspunkt unter unsere erste Bezirksklasse-Saison. Unterm Strich stehen 14 Mannschaftspunkte und sagenhafte 49˝ Brettpunkte. So konnten wir auf der Zielgeraden noch die ambitionierten Liebschwitzer abfangen und uns den 2. Platz in der Endabrechnung sichern. Damit haben wir uns in der Liga fest etabliert und können zuversichtlich in die Zukunft blicken. Glückwunsch an Staffelsieger Zeulenroda II, die mit 17 Mannschaftspunkten hochverdienter Bezirksliga-Aufsteiger sind!

Auch die Fußballer waren unterwegs. Das Team setzte sich diesmal zusammen aus Isi, Ali, Dodo, Frane, Borschti, Julien, Flo und Pali sowie Umed als Support. Unter sieben Teilnehmern kam es zu einem heißen Kampf, in dem sich unsere Truppe in der Spitzengruppe festbeißen konnte. Nach drei Siegen und zwei Unentschieden ging erst das allerletzte Spiel mit 0:1 verloren, womit der Traum vom Turniersieg ausgeträumt war. Dennoch ist der 3. Platz ein stolzer Erfolg, der zeigt, dass wir in der Bunten Liga angekommen sind.

Beim nächsten Mal sind wir der Gastgeber und werden uns alle Mühe geben, den 8. Mai in Jena zu einem Festtag werden zu lassen.

17. April 2016

Thüringer Jugendmeisterschaft

Drei Jugendliche haben unseren Verein in den letzten Tagen bei den Thüringer Jugendmeisterschaften in Dittrichshütte vertreten.

Für Jonas war es seine erste und zugleich letzte Landesmeisterschaft im Jugendbereich. Er startete mit zwei unglücklichen Niederlagen in den Wettkampf und kam dafür am zweiten Tag voll in Fahrt. Sein kämpferisches und zielstrebiges Schach bescherte ihm am Ende in der Altersklasse U18 einen Score von 50% (3˝ aus 7), den 11. Platz und einen schönheitspreisverdächtigen Schlussrundensieg mit Damenfang bei vollem Brett.

Sascha begann in der U14 mit solidem Schach, ließ jedoch in der Turniermitte aufgrund ausbleibender Erfolge den Mut sinken und spielte in den entscheidenden Momenten lustlos und ohne den notwendigen Biss. Erst intensiver Zuspruch von seiten des Teams brachte ihm den Kampfgeist zurück. So konnte er die letzten beiden Partien siegreich gestalten, wobei ihm in Runde 7 eine richtig gute Vorstellung gelang, die über viereinhalb Stunden ging. Sascha wird mit seinem Endergebnis nicht zufrieden sein (Platz 21), doch die Kurve zeigt nach oben!

Unser zweiter Vertreter in der U18, Richard, startete mit einem Doppelsieg in das Turnier. In Runde 2 kombinierte er nach Belieben und ließ in einem kreativen Budapester Gambit sein taktisches Können aufblitzen. Danach kamen die ganz starken Gegner, gegen die Richard sich insgesamt gut behaupten konnte. So spielte er bis zum Schluss um die Medaillenränge mit. Leider wurde sein Kampfesmut in der letzten Runde nicht mit einem vollen Punkt belohnt. Unter dem Strich stehen 4 Zähler aus 7 Runden. Die extrem hohe Buchholzwertung brachte Richard den verdienten und starken 5. Rang.

Ein besonderer Dank geht an Frau Gorn, die die gemeinsame Anreise am Donnerstag gewährleistete, sowie an die Hermsdorfer Sportfreunde um Matthias Sack, die uns am Sonntag einen Extra-Shuttle zum Saalfelder Bahnhof stellten!

3. April 2016

Routine und Abenteuer

Am Sonntag trugen sage und schreibe sechzehn Aktive das Jersey der fuß brothers bei sportlichen Veranstaltungen!

Die Ligamannschaft der chess brothers erfüllte ihre Pflichtaufgabe in Triptis mit Sorgfalt und spielte mit Honza, Feo, Rich, Holger, Gérard, Köhlmann, Horrz und Jonas einen beeindruckenden 7˝:˝-Sieg ein. Rich hatte seine individuelle Panne diesmal schon hinter sich (er hatte seinen Zug in Weimar verpasst), so konnte am Brett nichts mehr schiefgehen. Das stolze Ergebnis bringt uns unserem Ziel, die Saison mit der höchsten Brettpunktzahl aller Mannschaften abzuschließen, ein Stück näher.

Mehr Spannung lag beim Einstieg unserer Freizeitfußballer in die Bunte Liga Mitteldeutschland in der Luft. Maik, David, Ali, Dodo, Andi, Flo, Isi und Borschti hatten sich auf die Fahrt nach Merseburg gemacht, um die neue Ligaluft zu schnuppern. Der Anfang gestaltete sich wie erwartet schwierig. Doch nach zunächst zwei Niederlagen und zwei Unentschieden konnten von den letzten drei Spielen noch zwei gewonnen werden, was die Gesamtbilanz erheblich verbesserte.

Unter dem Strich stehen 8 Punkte und 9:9 Tore. Das reichte mit etwas Wertungsglück zu Platz 4 unter acht Teams. Ein gelungener Auftakt, zumal der Spaß am Spiel bei allen Akteuren hochgehalten wurde!

13. März 2016

Klare Sache gegen Altenburgs Zweite

Die drittletzte Runde der Bezirksklasse Ost sah einen deutlichen Heimsieg der chess brothers gegen das Schlusslicht aus Altenburg.

Die Gegner waren nur zu sechst angereist, wodurch an den Brettern 4 und 7 kampflose Punkte eintrudelten. Auch an Brett 2 kam es zu einem unerwartet schnellen Partieausgang. Richard fügte dem Kuriositätenkabinett der aktuellen Saison ein weiteres Schmuckstück hinzu, indem er nach überzeugender Eröffnung in deutlich besserer Stellung zur langen Rochade griff. Sein Gegenüber beantwortete dies durch den Diagonalzug der Dame nach a1, begleitet vom unüberhörbaren Ausruf: "Das ist doch Matt!"

Danach war für die Altenburger nichts mehr zu holen. Köhlmann und Honza spielten zwei Französische Abtauschvarianten mit viel Initiativdrang. Beiden gelang es, durch Einschläge am Königsflügel jeweils zwei Bauern zu gewinnen und dabei die gegnerische Königsstellung zu zerschmettern. Holger – heute auch in der Rolle des Mannschaftsleiters – spielte wie so oft sein geduldiges Schach und verbesserte seine Position Schritt für Schritt, bis der Druck übermächtig wurde und er einen ganzen Turm gewann. Horrz stand zunächst gedrückt, nutzte jedoch die mangelnde Präzision seines Kontrahenten, um einen Bauern einzustreichen. Der Übergang ins Bauernendspiel sicherte auch ihm den vollen Punkt.

So blieb es unserem Neuling Ali vorbehalten, den Schlusspunkt zu setzen. In seiner allerersten Partie im Klassischen Schach überhaupt spielte er ideenreich und mit hoher Konzentration. In verwickelter Stellung bewies er den besseren Durchblick und gewann beim Übergang ins Endspiel einen Springer gegen zwei Bauern. Mit beeindruckender Leichtigkeit spulte er den technischen Teil herunter und krönte eine geschlossene Mannschaftsleistung mit dem siebenten Punkt.

Der erfolgreiche Tag fand seinen Ausklang bei gemeinsamem Essen, Trinken und Analysieren bis in die frühen Abendstunden.

14. Februar 2016

Lara, Jonas, Sascha und Richard rocken Ostthüringen

Als sich vier jugendliche chess brothers und zwei erwachsene Betreuer am Freitagnachmittag auf den Weg zur Ostthüringer Jugendmeisterschaft nach Dittrichshütte machten, konnten sie nicht ahnen, dass es der Start in ein unerwartet erfolgreiches Wochenende war.

In der Altersklasse U12 der Mädchen spielte Lara Weingart ihr allererstes Turnier im Klassischen Schach. Nach zwei Startniederlagen hatte sie genug Lehrgeld beglichen, um nun selber einzukassieren. Sie spielte geduldiger und setzte in der 3. und 5. Runde ihre Gegnerinnen nach langen Partien matt. In Runde 4 lieferte sie der späteren Turniersiegerin einen beherzten Kampf, in dem sie nur knapp unterlag. Der geteilte 5. Platz, punktgleich mit der Dritten, ist ein toller Erfolg für Lara!

Mit Alexander Berkov (Sascha) hatten wir in der Altersklasse U14 eine Wundertüte am Start. Sascha hatte seit neun Monaten keinen Wettkampf mehr gespielt, nur das ein oder andere Training absolviert. An Position 5 gesetzt, spielte er vier Runden lang äußerst konzentriert und sammelte dreieinhalb Punkte ein. In der letzten Runde versagten ihm die Nerven; Sascha spielte viel zu schnell und versank erst dann in tiefes Nachdenken, als die Partie eigentlich verloren war. Mit viel Geschick konsolidierte er die Trümmer seiner Stellung und bot im richtigen Moment Remis an. Zum Meistertitel reichte das nicht, aber es fehlte nur ein Buchholzpunkt dazu. Punktgleich mit dem Sieger kommt Sascha auf dem 2. Rang ein, womit er für die Thüringer Meisterschaft qualifiziert ist. Wahnsinn!

In der „Königsklasse“, der U18, schickten wir mit Richard Latka und Jonas Wolf zwei Talente ins Rennen, die schon lange bei uns trainieren, aber erst vor einigen Monaten den Weg in unsere Schachabteilung gefunden haben. Beide präsentierten sich von ihrer besten Seite und wuchsen im entscheidenden Moment über sich hinaus. Jede Partie wurde gründlich analysiert, die wichtigsten Begegnungen teils akribisch vorbereitet. Der Lohn sind jeweils 3˝ aus 5 sowie die Plätze 1 (Richard) und 2 (Jonas), hauchdünn vor den ebenbürtigen Landesklasse-Spielern Phillip Schulz und Manuel Baulig aus der Hermsdorfer Talenteschmiede. Auch Richard und Jonas haben sich somit die Qualifikation zur Thüringer Meisterschaft erkämpft.

Als Randnotiz sei vermerkt, dass Jonas in der von Matthias Sack gewonnenen Blitzmeisterschaft der Männer mit 6 aus 11 eine sehr gute Figur machte und am Ende Zehnter wurde.

Alle Turniertabellen sowie viele Bilder können auf der Webseite des MTV Saalfeld eingesehen werden.

Ein besonderer Dank ergeht an Frank Weingart, der An- und Abreise gewährleistete und den jungen Leuten jederzeit als Ansprechpartner und Motivator zur Seite stand!

31. Januar 2016

Unentschieden gegen Saalfeld II

In der vorgezogenen 9. Runde der Bezirksklasse Ost haben die chess brothers ihrer Saisonbilanz ein weiteres 4:4 hinzugefügt. Geschwächt durch eine Lücke an Brett 3, schlug sich das Team wacker. Köhlmann konnte durch schnelle Taktik egalisieren, wonach lange nichts passierte. Dann führte Gérard seine Schwarzpartie in der gewohnt souveränen Art ans Ziel, während Jonas trotz konzentriertem Auftritt den Kürzeren zog, weil er vergessen hatte, seinen Angriff durch die lange Rochade abzusichern. (Die Saalfelder hatten es sich nicht nehmen lassen, extra gegen uns erstmals in dieser Saison den starken Daniel Bellmann aus dem Ärmel zu zaubern.)

Da Honza auch nicht über ein Remis hinauskam, stand es bei drei laufenden Partien 2˝:2˝. Horrz bekam vier Remisangebote, musste jedoch ablehnen, da Feo seine Chancen in einem nachteiligen Endspiel als zu gering einschätzte. Holger ließ den einfachen Gewinn aus, und so ging es in die fünfte Spielstunde. Der Ausgang war geradezu klassisch: Feo hielt mit Biss und Stolz das Remis, Holger gewann seine Partie zum zweiten Mal (am Ende hatte er noch neun Minuten auf der Uhr!), nur der arme Horrz lief nach einer unglaublich ideenreich geführten Partie in eine späte Falle und musste aufgeben. – Mit dem resultierenden 4:4 können beide Teams nicht zufrieden sein.

Wir müssen kein Geheimnis daraus machen, warum Brett 3 unbesetzt blieb. Richard hatte nach einer ereignisreichen Woche den Spieltag verschwitzt, was ihm selbst am meisten zu schaffen macht. Wir alle müssen überlegen, wie wir solche Aussetzer in Zukunft verhindern können und in der nächsten Saison in der Bezirksklasse eine jederzeit stabile Mannschaft an die Bretter bringen.

24. Januar 2016

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